Ich liebe schöne Dinge. Sie auch? Aber wie lässt sich das mit dem Bedürfnis nach weniger verbinden? Bedeutet das denn nicht auch, auf vieles Schöne zu verzichten? Geliebte Schätze loszulassen?

Weniger als Sie befürchten.

Entrümpeln bedeutet ja, dass wir eine Auswahl treffen. Wir behalten dabei ganz bewusst, was wir am liebsten benutzen und was wir gern um uns haben. Alles andere kommt weg. Durch eine solche intensive Auswahl entsteht natürlich auch eine allgemeine Verbesserung und Verschönerung.

Um die attraktiven Teile herum sind Luft und Freiraum entstanden. Wo vorher alles Mögliche und Unmögliche verstreut und übereinander gestapelt war ist jetzt Leere. Diese Zwischenräume haben mehr als einen wichtigen Effekt. Sie bringen die schönen Stücke erstmal so richtig zur Geltung. Die Schätze sind nicht mehr vergraben, sie werden viel mehr wahrgenommen, weil nicht mehr tausend andere Dinge den Blick verstellen und müde machen.

Das ist auch dann der Fall, wenn es sich nicht um einzelne dekorative Gegenstände auf Ihren Oberflächen handelt. Ein schönes Geschirr- oder Besteckset im Schrank, die Garderobe zur Hälfte gefüllt mit Lieblingsstücken — das ist viel befriedigender und angenehmer als jede Menge Irgendwas.

Und damit kommen wir noch zu einem weiteren Punkt: Es ist viel einfacher eine solche Auswahl wertzuschätzen. Wenn der Blick auf nichts mehr fällt, was Sie eigentlich nicht schätzen können, dann stellt sich Zufriedenheit ein.

Aber umgekehrt geht es leider genauso. Wer immer wieder und immer weiter Dinge ansammelt, auch schöne Dinge, wird sie irgendwann kaum noch sehen, kaum noch schätzen können. Die Menge macht’s. In diesem Sinne ist es sinnvoll, beizeiten die Bremse zu ziehen und sehr, sehr wählerisch zu werden.

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