… das verschiebe nicht auf demnächst!

Zunächst denkt man bei Entrümpelaktionen und Ausmisten an Entscheidungen. Was bleibt wird einsortiert? Was geht kommt in eine Ecke, vielleicht in Kartons oder Säcken? “Weg damit!” klingt kurz und kernig. Nur: “Wohin damit jetzt?” ist kein kleiner Nachtrag, sondern ein ganzes Kapitel für sich. Wer an dieser Stelle nicht konsequent weiter denkt, sortiert und transportiert, hat bald Stapel und Haufen herumliegen, die den Spaß am Entrümpeln gründlich verderben können.

Viele Menschen haben ein Problem damit, Dinge einfach in den Müll zu werfen, die noch in Ordnung sind und für Andere noch einen Wert hätten. Geht mir auch so. Es fühlt sich einfach grundfalsch an, noch brauchbare Artikel zu zerstören, nur weil ich sie nicht mehr will. Es gibt fast immer jemanden, der genau so etwas noch sucht und sich darüber freut. Oder?

Verschenken, verkaufen, weggeben sind alles gute Alternativen zum Wegwerfen, sie haben nur den Nachteil, dass sie viel langsamer sind, zusätzlich Mühe kosten, und nicht immer auf Anhieb klappen. Bah!

Hier ist es ganz wichtig, die Verhältnismäßigkeit nicht aus den Augen zu verlieren. Wer beim Entsorgen nach perfekten Lösungen sucht, macht sich viel Arbeit. Oft ist auch die Zeit gar nicht da, das durchzuziehen. Wie lässt verantwortliches Entsorgen also einigermaßen praktisch und ohne allzu großen Aufwand umsetzen?

Schauen wir uns mal die Vor- und Nachteile einiger Möglichkeiten einzeln an.

Verschenken: Wenn jemand aus Ihrem persönlichen Umfeld das Teil noch gerne möchte, ideal! Aber Vorsicht! Vielen Menschen fällt es schwer, so etwas abzulehnen, und dann wird Ihr Gerümpel zum Gerümpel Ihrer Freunde und Familie. Machen Sie auch ganz klar, dass das kein Geschenk ist, sonst bringen Sie womöglich noch jemanden auf die Idee, sich revanchieren zu müssen.

Weggeben: Es gibt Organisationen, die alles mögliche annehmen, und an Bedürftige verteilen oder in entsprechenden Läden ganz billig verkaufen. Oxfam ist da wohl das bekannteste Beispiel, aber es gibt auch etliche andere. Manchmal kommen sie sogar vorbei und holen ab, vor allem bei größeren Gegenständen und Möbeln.

Ein wenig Recherche und Sie können karton- oder sackweise Ihr Zeug dorthin entsorgen. Nicht so persönlich, aber wesentlich schneller. Psychologisch lohnt es sich hier jedoch auf jeden Fall, öfter zu fahren (also heute) und nicht erst alles zusammen zu sammeln für demnächst.

Nachteil: Nicht alles wird angenommen. Das Problem ist also reduziert, aber nicht erledigt. Dann bleiben tatsächlich nur Container, Wertstoffhof oder Tonne. Wenn Sie sich für jedes einzelne Teil weiterhin einsetzen, werden Sie einfach nicht effektiv vorankommen. Wir leben in einer Überflußgesellschaft und da gibt es haufenweise Müll. Gruselig, aber wahr.

Verkaufen: 2nd Hand Shops, Ebay, Flohmarkt sind alles Möglichkeiten um Ihre alten Schätzchen nochmal zu versilbern. Auch hier ist Vorsicht geboten: Das kostet viel Zeit und Mühe. Achten Sie darauf, dass eventuelle Gewinne mit dem Aufwand in erträglichem Verhältnis bleiben. Stellen sie den alten Goldring mit Rubinen ruhig bei Ebay ein, aber lassen Sie es mit einfachen Haushaltsgegenständen, Büchern oder Kleidungsstücken  dabei kommt nicht viel herum (Ausnahme: Top Marken, kaum getragen). Es sei denn Sie haben die Zeit und/oder machen das einfach gern.

Bei Flohmarktaktionen müssen Sie erstmal alles sammeln. Begrenzen Sie solche Ansammlungen so gut es geht, und vor allem: setzen Sie feste Termine, an denen Sie diese entsorgen werden. Könnten Sie sich dazu durchringen, bei Flohmarktende nichts mehr mit zurückzunehmen? Der eine oder andere der anwesenden Händler freut sich vielleicht über die Reste.

Bücher können Sie auch zu den populär gewordenen Tauschregalen bringen. Oft sind das umfunktionierte alte Telefonzellen.

Am Ende werden Sie jedoch nicht darum herum kommen: es gibt Dinge, die will einfach niemand mehr. Und dann muss tatsächlich mal was in die Tonne. Zumindest wissen Sie dann: Sie haben Ihr Bestes getan.

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